DIVINO - Das Magazin | N° 1/2019 Frühjahr - Sommer

WEINWIRBELWIND MIT TIEFGANG: Nicola Blanchard Exportmanagerin der German Wine Group N icola Blanchard leitet die Exportaktivitäten der German Wine Group. Die Deutsch-Britin mit Wohn- sitz in Mainz am Rhein, der deutschen Hauptstadt des Weines, hat den Wein als Hobby entdeckt und sich dann über verschiedene professionelle Qualifikationen (u.a. WSET Studium) ganz tief eingearbeitet. Sie ist außerdem fasziniert von anderen Ländern und Sitten: Nicola Blanchard ist in der ganzen Welt unterwegs – von Kalifornien bis Japan. Wir sprachen mit ihr über ihre faszinierende Tätig- keit in der internationalen Welt des Weines. Frau Blanchard, was sind Ihre typischen Tätigkeiten für die German Wine Group (GWG)? Da gibt es eine Menge zu tun! Ich mache Marktanalysen, entwickle Strategien zur Erschließung neuer Märkte, schlage Portfolio-Anpassungen und Produktentwicklungen vor, plane Messeauftritte, organi- siere Verkostungen und Wine Dinners, um die Weine der German Wine Group zu präsentieren. Natür- lich kümmere ich mich auch um die Kontaktpflege unserer bestehenden Kunden. Sie vertreten vier deutsche Winzergenossenschaften aus Baden, Württemberg, Franken und der Pfalz. Wo ist denn Ihr Büro? Ich arbeite im Home-Office bzw. einem Co-Working Büro. Wenn ich unterwegs bin, wird der Aufent- haltsbereich im Flughafen oder das Zugabteil zum Einsatzort. Ich bearbeite meine Emails, Berichte und Marktstrategien. Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit sind Präsentationen: Ich präsentiere unsere Strategie sowohl intern in den GWG-Besprechungen als auch bei Importeuren, Groß- und Fachhänd- lern oder Journalisten. Jede Präsentation ist anders, da sie eine andere Zielgruppe begeistern muss. Haben Sie Schwerpunktländer, und was sind die jeweiligen Herausforderungen? Ich betreue die ganze Welt von Kalifornien bis Japan. Wir versuchen derzeit, unsere aktuellen Märkte auszubauen – zum Beispiel in den Niederlanden, Polen oder China. Letztes Jahr haben wir tolle Erfolge mit einem DIVINO Silvaner in den Niederlanden gehabt: Ein sehr einflussreicher Journalist, Harold Hamersma, hatte den Wein als einen der besten auf dem Markt beschrieben. Wir konnten direkt auf diesem Erfolg aufbauen und im wichtigsten Supermarkt Albert Heijn eine DIVINO Domina listen. Manchmal ist die Sprache eine Herausforderung: Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass jeder Englisch oder Deutsch spricht. Bei unserem ersten Auftritt in China habe ich einige Gespräche mit Hilfe einer Handy-Übersetzungs-App geführt. Gibt es gravierende interkulturelle Unterschiede in Sachen Wein? Jedes Land hat eine individuelle Beziehung zu Wein und Alkohol. In Polen zum Beispiel wird Wein in der Regel nach dem Essen konsumiert. In Norwegen und anderen skandinavischen Ländern ist die Harmonie zwischen Essen und Wein sehr wichtig. Auch Gesetzesänderungen haben einen großen Einfluss: Südkorea etwa hat die erlaubten Arbeitsstunden pro Woche im letzten Jahr reguliert. Das bedeutet, dass viele Menschen mehr Zeit dafür haben, neue Hobbies zu entdecken. Wir hoffen, dass Wein damit eine Chance hat, sich dort in der Genusskultur zu etablieren. Was ist wichtig im internationalen Business? Ganz wichtig ist ein professioneller Auftritt. Ich muss die Qualitäten von Deutschland repräsentie- ren und das sind: reliability, quality, organisation. Außerdem versuche ich immer, einen persönlichen Kontakt aufzubauen. Ich muss verstehen, was für unsere Geschäftspartner wichtig ist. Und da hilft es auch manchmal, einfach über private Interessen zu plaudern – zum Beispiel über Lieblingsweine, Weinregionen, den Garten oder über Katzen. Meine eigenen sind gerade vier Monate alt und bild- hübsch. Das öffnet die Herzen! 22 23 DIE MAcHER – tEIL VIII Nº 1 / 2019

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