DIVINO - Das Magazin | N° 2/2023 Herbst-Winter

Die Stadt am Main führt nicht gerade die gängigen Top-10-Listen der Traumziele in Deutschland an. Das ist ein Fehler! Schweinfurt hat – vielleicht genau aus diesem Grund – richtig viel zu bieten. Die Stadt in Unterfranken liegt landschaftlich wunderschön am Main und an den Ausläufern des Steigerwalds und bietet eine reiche Vielfalt an Kunst und Kultur. Durch die Nähe zur Volkacher Mainschleife (und zu DIVINO) kommen auch WeinliebhaberInnen hier auf ihre Kosten. SCHWEINFURT UND DIE SUPERLATIVE Schweinfurt ist nicht nur bekannt für seine industrielle Bedeutung, sondern auch für seine Superlative. Die optimale Verkehrsan- bindung an die Autobahnen A7, A70 und A71 machen die Erreichbarkeit der Stadt einfach und bequem. Und der Anblick der Stadt bei Nacht ist ein einzigartiges Erlebnis – hohe Fabrikgebäude und bunte Kamine tauchen die Stadt in ein industrielles Lichtermeer. Kein Wunder, dass Schweinfurt als Wälzlagerstadt und Welthauptstadt der Kugellager bezeichnet wird, denn hier haben namhafte Unternehmen wie SKF, Schaeffler und ZF Friedrichshafen ihre bedeutenden Werke. Die Industrialisierung begann in Schweinfurt bereits im Jahr 1780. Hier wurden Tretkurbel-Fahrrad (1853), Fahrradfreilauf (1898) und Rücktrittbremse (1903) erfunden. Heute ist Schweinfurt eine der wichtigsten Industriestädte Nordbayerns und rangiert gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf an dritter Stelle in Deutschland, nur hinter Wolfsburg und Ingolstadt. WICHTIGER GEGENPOL: DIE KUNST! Wie ein kontemplativer Ausgleich zur Schaffenskraft der Industrie hat Schweinfurt herausragende Museen zu bieten. Das Museum Georg Schäfer begeistert schon von außen: Überquert man den Main auf der Maxbrücke stadteinwärts, fällt der Blick auf einen eindrucksvollen modernen Bau, der sich dennoch perfekt in die historische Umgebung der Altstadt einfügt. Das Museum Georg Schäfer wurde im Jahr 2000 eröffnet und erregt bis heute internationale Aufmerksamkeit – auch als architektonisches Meisterwerk von Volker Staab. Zu sehen gibt es eine Sammlung deutscher Malerei und Zeichenkunst von 1760 bis 1930. Dazu zählen Werkgruppen einzelner Maler wie Caspar David Friedrich, Carl Spitzweg, Ferdinand Waldmüller, Adolph von Menzel bis zu den Impressionisten Max Slevogt, Lovis Corinth und Max Liebermann. Angelegt wurde die Sammlung ab den 1950er Jahren von dem Schweinfurter Großindustriellen und Sammler Dr.- Ing. e.h. Georg Schäfer (1896-1975). Vom 17.3. bis 16.6.2024 verspricht die Ausstellung „Der rote Schirm – Liebe und Heirat bei Carl Spitzweg“ ein unvergessliches kulturelles Erlebnis zu werden, das die Besucher in eine vergangene Epoche zum Thema Liebe entführt. Die Kunsthalle Schweinfurt widmet sich als Museum und Ausstellungshaus der zeitgenössischen Kunst. Das Gebäude wurde von 1931 bis 1933 nach Plänen von Roderich Fick erbaut und vom Schweinfurter Industriellen Ernst Sachs als öffentliches Schwimmbad den Bürgern seiner Heimatstadt geschenkt. Seit 2009 wird das Oben: Museum Georg Schäfer, rechts daneben das moderne Gebäude des Hauptzollamtes und der Ebracher Hof im historischen Viertel Zürch in der Schweinfurter Altstadt. Rechts: Aussenansicht der Kunsthalle Schweinfurt – das ehemalige Ernst-Sachs-Bad. Ausflugsschiff an der Gutermann-Promenade, im Hintergrund die Altstadt und der massive Glockenturm der Heilig Geist Kirche. Schweinfurt bei Nacht mit Main und Hafen- einfahrt. Unübersehbar: das SKF-Hochhaus. 34 Nº 2/2023·DIVINO MAGAZIN FRANKENREISE

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