DIVINO - Das Magazin | N° 2/2018 Herbst - Winter

Es liegt imGrunde nahe, die Idee vom Terroir des Weines auch auf das Was- ser zu übertragen. Man kann davon ausgehen, dass Wasser und Wein immer dann besonders gut harmonieren, wenn sie aus der gleichen Region stammen“. Der Austausch mit Hans Joachim Börner, Verkaufsleiter Gastronomie und Geträn- kefachgroßhandel bei RhönSprudel über das Thema Wein und Mineralwasser war von Anfang an sehr inspirierend. Genau wie der Wein ist Mineralwasser ein Spie- gelbild der jeweiligen Region und ihrer geologischen Gegebenheiten. Um das besser zu verstehen, muss man sich den Weg des Wassers vorstellen. Vom Himmel in die Erde Bis das Regenwasser zu Mineralwasser wird, sickert es durch viele Gesteins- schichten. Auf diesemWeg ins Innere der Erde – manchmal sind das mehrere hun- dert Meter – wird das Regenwasser durch die unterschiedlichen Schichten der Steine gereinigt, gefiltert und mit Mine- ralstoffen angereichert, bis es das unter- irdische Wasservorkommen, die Quelle, erreicht hat. Die typischen Gesteinsar- ten sind von einer Region zur anderen in unterschiedlicher Konzentration und Zusammensetzung mineralisiert. Des- halb hat jedes Mineralwasser einen indivi- duellen Geschmack: Mineralwasser kann salzig, süß, kalkig oder bitter schmecken. Es kann sich am Gaumen kühlend, straff, weich oder seifig anfühlen. Deshalb ist die Entscheidung für das eine oder andere Mineralwasser zum Wein nicht unbedeu- tend für das Geschmackserlebnis des Weines. Welches Mineralwasser zum Wein? „Den Geschmack des Wassers bestim- men im Wesentlichen drei Faktoren: Der Kohlensäuregehalt, der Mineralstoffanteil und die Herkunft. Je mehr Kohlensäure das Wasser hat, desto saurer und härter wirkt es im Mund. Je mehr Mineralien wie Magnesium, Natrium oder Kalzium darin gelöst sind, desto kräftiger ist es im Geschmack“, erklärt Hans Joachim Bör- ner, zertifizierter Mineralwassersomme- lier. „Hierbei ist die ausgewogene Mine- ralisierung wichtig, sonst wird das Wasser zu dominant. Deswegen sollte keines der Mineralien hervorstechen.“, so Börner wei- ter. „Menschen, die sensibel auf die Säure im Wein reagieren, empfinden einen relativ hohen Hydrogencarbonatwert als angenehm, denn damit wird überflüssige Säure im Magen gebunden“, so der Fach- mann. Wem die Analyse der Mineralisie- rungwerte zu diffizil ist und wenn kein Spezialisten unter sich: Hans Joachim Börner, Mineralwasser- sommelier und Verkaufsleiter GFGH/ Gastronomie von RhönSprudel (links) im Gespräch mit Peter Angele, Sommelier und Leiter der DIVINO Vinotheken. Nº 2 / 2018

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