DIVINO - Das Magazin | N° 1/2021 Frühjahr - Sommer

S ie lenken den Blick der Menschen, die in den Weinbergen unterwegs sind, auf die Schönheit dieser Kulturland- schaft: Unter dem Titel „terroir f“ sind in Franken in den letzten Jahren insgesamt 20 Installationen und Bauwerke entstan- den, die auf die Besonderheit und die Magie von bestimmten Orten hinweisen, uns zum Weiterdenken einladen oder Wein-Wissen vermitteln. Nun wird für das Nordheimer Vögelein der vorerst letzte dieser „magischen Orte“ entstehen. Wir sprachen mit der Bürgermeisterin Sibylle Säger über das Projekt in ihrer Gemeinde. Frau Säger, was genau ist geplant für den neuen magischen Ort in Nordheim? Wir haben für diesen „terroir f“-Punkt einen besonders markanten Platz in unserem Nordheimer Vögelein gewählt: Es ist der höchste Punkt dieser Lage, ein Panoramahügel, von dem aus man weit über die Weinberge hinaus in das Land und auf Nordheim schauen kann. Ganz praktisch gesprochen, wird diese Maßnahme durch die Gemeinde, durch zahlreiche Sponsoren sowie durch das Programm zur Förderung des Wein- tourismus der Bayerischen Staatsregie- rung unterstützt. Und auch wichtig zu erwähnen ist, dass Dr. Hermann Kolesch, ehemaliger Präsident der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöch- heim, dieses Projekt noch begleitet. Welches Thema hat man für diesen letzten „terroir f“-Punkt gewählt? Es dreht sich alles um bedeutende „Weinpersönlichkeiten“ in Franken. Man darf sich das wie ein großes Panorama- bild vorstellen, auf dem diese Menschen portraitiert werden. Es sind Winzerinnen und Winzer, Küfer und Kellermeister, Weinbaupräsident und Weinkönigin, Weinberater, Jungwinzer oder auch For- scher, die hier zu sehen sein werden. Der Künstler, der diese Portraits gestaltet, ist Bernhard Ziegler aus Kitzingen. Für die Landschaftsarchitektur zeichnet das Büro Arc-grün aus Kitzingen verantwortlich. Wie erleben Sie persönlich dieses Projekt? Ich freue mich riesig, dass der 21. „ter- roir f“-Punkt in Nordheim errichtet wird. Somit setzen wir den Abschluss dieser werbeträchtigen Maßnahme in einer der größten fränkischen Weinbaugemein- den. Ich bin auch etwas stolz darauf und freue mich sehr. Die Zusammen- arbeit mit Dr. Hermann Kolesch, dem Landschaftsarchitekten Thomas Wirth und der Gemeinde macht so viel Spaß, und jeder bringt sich ein. Dieser Punkt versprüht jetzt schon eine gewisse Magie, obwohl er noch im Entstehen ist. Wann wird die Fertigstellung sein? Die Einweihung ist für Ende des Jahres 2021 geplant – vielleicht schaffen wir es auch bis zum Herbst. Sind Sie selbst auch Winzerin? Ich bin gelernte Technische Zeichnerin, komme aus einem landwirtschaftlichen Betrieb und führe seit 2005 gemeinsam mit meinem Mann unseren Weinbau- betrieb. In den ersten Jahren noch als Nebenerwerbsbetrieb. Doch dann haben wir unser Haus als Gästehaus umgebaut und schließlich 2017 unseren Weinbau- betrieb auf Vollerwerb umgestellt. Das Schöne an der Weinbergsarbeit ist für mich, dass ich mit meiner Familie zusammenarbeiten kann, und es ent- spannt mich. Unseren Gästen können wir viel von den Arbeiten im Weinberg erklären und ihnen das Ergebnis mit einem guten Schluck im Glas näher bringen. Ich bin also keine gelernte Win- zerin, sondern eine angelernte Winzerin, die mit Herz und Seele diesen Beruf liebt. Was ist Ihnen als Bürgermeisterin von Nordheim besonders wichtig? Ich möchte immer die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern behalten und möchte Nordheim sowohl für unsere Bürger als auch für unsere Gäste attraktiv erhalten. Dabei sollte der Weinbau immer im Vordergrund stehen, denn er bildet schließlich den Grundstock unse- rer Weinbaugemeinde. Wichtig ist auch, sowohl die Bedürfnisse unserer jungen Familien wie auch die der Seniorinnen und Senioren zu respektieren und anzu- passen. Diesen Spagat zu meistern wird nicht leicht, ist aber machbar. Für mich heißt es: „Gemeinsam und miteinander in die Zukunft“. Für alle, die Sie noch nicht persönlich ken- nen: Wie würden Sie sich beschreiben? Ich werde immer von anderen als ziel- strebig, einsatzfreudig und temperament- voll bezeichnet. Trifft auch voll und ganz zu. Untätig sein liegt mir nicht, darum engagiere ich mich auch ehrenamtlich beim Nordbayerischen Musikbund und bei der CSU. Die Musik ist ein ausglei- chendes Hobby gegen den Stress und macht dabei noch anderen Freude. Vielen Dank liebe Frau Säger! FOTO: M-FOTO, MARK TBRE I T Sibylle Säger, Bürgermeisterin in Nordheim MA G I S C H E R O R T IN NORDHEIM ENTSTEHT DER LETZTE VON INSGESAMT 21 „TERROIR F“-PUNKTEN IN FRANKEN 42 43 FRANKENREISE III Nº 1 / 2021

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