„Aus der „Trabold’schen Urzelle“ in Zell heraus, so habe ich das einmal selbst genannt, ist sechzig Jahre später ein ganzes Netz von Frischemärkten in der mainfränkischen Region geworden. Was in Zeiten des Wirtschaftswunders begann, ist heute unser ganz persönliches Wunder. Darauf sind wir als Familie natürlich stolz, gleichzeitig empfinden wir tiefe Dankbarkeit dafür“, sagt Marco Trabold, Inhaber der Trabold Frischemärkte in und um Würzburg herum. Ohne das große Vertrauen seiner KundInnen und ohne die schier unendliche Tatkraft und das große Engagement seiner großartigen MitarbeiterInnen stünde das Familienunternehmen heute allerdings nicht dort, wo es jetzt steht, erklärt Trabold weiter. Der Unternehmer betrachtet auch aufgrund seiner eigenen Biografie jede Filiale der EDEKA-Gruppe als „Markt der Generationen“. Jeder Standort wird vom Knowhow der Menschen getragen, deren Erfahrung und Expertise sich über mehrere Generationen hinweg entwickelt haben. Tradition und Innovation fügen sich zu einem Erfolgsrezept zusammen, das inzwischen 60 Jahre alt ist. Wir trafen Marco Trabold zum Gespräch über Essen, Trinken und Franken an sich. Herr Trabold, erzählen Sie uns bitte, wie Ihre Liebe zu gutem Essen und Wein geboren wurde? Ich bekam die Liebe für gute Lebensmittel ja quasi in die Wiege gelegt. Denn meine Großeltern waren bereits genau wie meine Eltern EDEKA Kaufleute. Jedoch hatte die Firma meiner Großeltern mit der Firma meiner Eltern nichts zu tun. Sonst hätten wir im vergangenen Jahr nicht das 60., sondern bereits das 83. Firmenjubiläum gefeiert. So lernte ich von Kindesbeinen an gute Nahrungsmittel kennen und schätzen. Später kam neben einem Glas Bier natürlich auch die Liebe zu einem guten Glas Wein hinzu. Zuerst ganz klassisch mit dem „Einsteigerwein“, einem halbtrockenen fränkischen Bacchus, heute bevorzuge ich gereifte trockene Silvaner oder Weißburgunder. Beim Rotwein liebe ich schwere italienische oder spanische Gewächse. Neben fränkischen Gerichten wie „a schönns“ Schäufele, blaue Zipfel, Knöchle mit Kraut oder einem normalen Schnitzel mit hausgemachtem „Grummbernsalat“ liebe ich die mediterrane oder asiatische Küche oder ein mächtiges Dry Aged-gereiftes US Ribeye-Steak. Ein süßes Dessert und „a Schnäpsle“ danach dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ich bin halt ein Genussmensch – und so langsam sieht man das leider auch. Worauf legen Sie bei der Auswahl der Weine für Ihre Märkte besonderen Wert? Besonders am Herzen liegen mir natürlich Weine aus unserer fränkischen Heimat. Das sieht man auch an unserem Sortiment: In unserem Würzburger Frische- center in der Randersackererstraße etwa führen wir um die 800 Weine und Sekte aus der Region und das bei einem Sorti- ment von bis zu 1.400 Artikeln – je nach Saison. Nach 2010 und 2011 wurde unsere Weinabteilung in Würzburg auch im ver- gangenen Jahr bereits zum 3. Mal von der Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“ (Mei- ninger Verlag) zur besten Weinabteilung Deutschlands gewählt. Wir bieten frän- kischen WinzerInnen und Genossenschaften eine Plattform zur Präsentation ihrer Meisterwerke. Auch Weine aus den besten Anbaugebieten der Welt haben wir im Sortiment. Wie wichtig ist den Menschen die persönliche Weinberatung am Regal? Gerade bei gehobenen Weinen ist meiner Meinung nach eine fachliche Kompetenz der MitarbeiterInnen unerlässlich. Des- halb haben wir in den entsprechenden Märkten auch ausgebildete Weinsommeliers und -Sommelièren als Weinfach- beraterInnen beschäftigt.. Welcher Wein passt am besten zur Forelle? Welcher zum Gänsebraten? Welcher Chardonnay ist besonders lecker? In unseren Weinabteilungen mit Wein-Fachberatung können unsere KundInnen die Weine, für die sie sich interessieren, wie beim Winzer, der Winzerin verkosten. Unsere WeinfachberaterInnen stehen unserer anspruchsvollen Kundschaft mit Kompetenz und individuellen Vorschlägen gerne zur Seite. Was schätzen die KundInnen am meisten in Ihren Märkten? Ein Unternehmen ist immer nur so gut wie seine MitarbeiterInnen. Unsere MitarbeiterInnen machen den Unterschied und sind unser wichtigster Wett- bewerbsfaktor. Sehr häufig werden sie von KundInnen gelobt und als besonders freundlich und kompetent wahrgenommen. Hoch motivierte und engagierte MitarbeiterInnen sind kein Zufallsprodukt. Sie brauchen einen respektvollen und fairen Umgang, die Förderung ihrer Persönlichkeit und ihrer Kompetenzen sowie eine gesunde Work-Life-Balance, um produktiv und erfolgreich arbeiten zu können. Davon bin ich überzeugt. Wichtig ist auch unser umfangreiches Sortiment. Bei uns gibt es alles, was das Feinschmeckerherz begehrt, aus einer Hand. Das ist unsere Liebeserklärung an die Vielfalt. Wir begeistern unsere KundInnen durch Frische und Beratung. Wir gestalten den Einkauf unserer KundInnen so angenehm wie möglich, helfen und beraten, erfüllen Wünsche und finden Lösungen. Was macht Ihrer Meinung nach die Attraktivität von Franken aus? Zuallererst: In Unterfranken zu leben, ist ein Glücksfall. Warum? Wir wohnen und arbeiten dort, wo andere Urlaub machen. Besonders beim Wandern oder Radfahren kann man unsere Landschaft gut erkunden. Unser fränkisches Weinland ist überschaubar und hat in den letzten Jahren in der Weinwelt durch hervorragende Weine von sich reden gemacht. Diese Sinnesfreude ist natürlich auch kulinarisch zu erleben, wenn die Kreationen der fränkischen Küche unsere Gäste begeistern. Die hohe Küchen- und Kellerkunst, für die Frankenberühmt ist, empfängt einen im fränkischen Weinland in Vinotheken, Restaurants, Weinstuben und Weinbars, in Heckenwirtschaften und bei Weinfesten. Marco Trabold wurde 1964 in Würzburg geboren, wo er noch immer mit seiner Familie lebt. Er hat zwei Kinder und ist Inhaber der Frischemärkte Trabold, die 1962 gegründet wurden und inzwischen fünf Filialen mit rund 270 MitarbeiterInnen haben. DIVINO MAGAZIN·Nº 1/2023 19
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