DIVINO - Das Magazin | N° 1/2022 Frühjahr - Sommer

Vollendeter Genuss in Würzburg: Hotel & Restaurant „Zur Stadt Mainz“ Die Frage sei erlaubt: Warum heißt das älteste Hotel im Herzen der fränkischen Weinmetropole „Zur Stadt Mainz“? Die Antwort liegt, man kann es ahnen, in der Geschichte des Hauses begründet, und die reicht immerhin zurück bis ins Jahr 1403. Damals wurde das Haus erstmals urkundlich als Hotel oder eher – um im Sprachgebrauch des Mittelalters zu bleiben – als Herberge erwähnt. Es hieß allerdings auch schon „Zur Seewiese“ oder „Drei Raben“, bevor sich der Name „Zur Stadt Mainz“ etabliert hat. Und diesen Namen haben die früheren Stammgäste des Hauses geprägt. SICHER IST SICHER! Dass man manchmal auf Reisen bestohlen wird, ist leider traurige Realität. Dass das schon immer so war, leider auch. Damit die Kaufleute im Mittelalter vor Diebstählen nach erfolgreichem Geschäftsabschluss und demnach mit vollem Geldbeutel einigermaßen sicher schlafen konnten, gab es besondere Herbergen, die immer nur die Händler aus einer einzigen Stadt bei sich aufnahmen. So konnte man im Falle eines Falles schneller ermitteln, falls ein Dieb unter den Gleichgesinnten gewesen sein sollte. Sie ahnen es: Im Hotel „Zur Stadt Mainz“ schliefen vor mehr als 170 Jahren also ausschließlich die Mainzer Kaufleute und Treidler, die mit ihren Pferden die beladenen Lastschiffe von Mainz den Main nach Würzburg hinaufgezogen hatten. Die Pferde durften übrigens ebenfalls in der Semmelstraße Nummer 39 übernachten. Das dürfen sie heute nicht mehr, dafür genießen Menschen aus aller Welt die besondere Gastfreundschaft in diesem Traditionshotel. „WIE IN ALTEN ZEITEN, ABER MODERNISIERT!“ Nachdem das Haus über 100 Jahre in Familienbesitz war, wurde es im Sommer 2019 von den Schwestern Anneliese und Margarete Schwarzmann aus Altersgründen an das Unternehmen Göbel & Bauer verkauft. Nach einem grundlegenden Umbau hat der neue Pächter, Sven Warmuth, das Hotel am 2. November 2020 eröffnet und nur zwei Tage später aufgrund der Pandemie wieder geschlossen. Seine gute Laune hat er deshalb nicht verloren: Sven Warmuth ist gelernter Koch, versierter Gastronom und Weinfachmann – vor allem ist er ein leidenschaftlicher Gastgeber. „Mein Herz ist voll mit Gastfreundschaft und ich freue mich, wenn die Gäste glücklich sind und wir Spaß miteinander haben!“ Ab und zu steht er Schon die Fassade ist etwas ganz besonders! Das Hotel mit Restaurant in der Semmelstraße wurde sehr geschmackvoll und stimmig restauriert. Ein guter Ort, um gute fränkische Küche, passende Biere und ausgezeichneten Frankenwein zu genießen! FOTOS: JZFOTOGRAF I E DIVINO MAGAZIN·Nº 1/2022 41

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